Modul P: Polizisten als Täter und Opfer im KZ-System

Katharina Möller

 

Zielgruppen
PolizistInnen in Aus- und Weiterbildung, MultiplikatorInnen aus Ausbildungsstätten der Polizei

 

Themen, Fragestellungen und Ziele
Dieses Modul ist Teil der Seminare zum Thema „Polizei im Nationalsozialismus“. Bei der Beschäftigung mit Polizisten als Täter und Opfer des KZ-Systems erfahren die Teilnehmenden, dass Polizisten nicht nur Akteure innerhalb des NS-Verfolgungsapparates waren, sondern auch zu Gegnern des Regimes werden konnten.

 

Einerseits nahmen Polizisten die Rolle von Wachmännern ein und kamen so beispielsweise in Außenlagern des KZ Neuengamme ab 1944 zum Einsatz. Außerdem unterstanden unter anderem das Polizeigefängnis Fuhlsbüttel und das Arbeitserziehungslager Wilhelmsburg der Polizei. Polizisten waren somit als Verhaftende, als Bewacher und in der Lagerleitung an der Verfolgung beteiligt. Besonders die Beamten der Gestapo waren für die Bekämpfung angeblicher politischer Gegner, Homosexueller, Juden, Zeugen Jehovas oder ausländischer Zwangsarbeiter verantwortlich und waren auch im KZ Neuengamme eingesetzt.

 

Andererseits wurden Polizisten Opfer nationalsozialistischer Verfolgung. Deutsche Polizisten wurden entlassen und inhaftiert, wenn sie als politisch unzuverlässig galten, weil sie demokratisch oder politisch links eingestellt waren. Ausländische Polizisten konnten verhaftet und in deutschen Konzentrationslagern inhaftiert werden, wenn sie Mitglieder von Widerstandsgruppen waren oder als solche galten, Juden unterstützten oder als Gefährdung für die deutsche Besatzung angesehen wurden.

 

Das Modul zielt darauf, das Bild von der Polizei im Nationalsozialismus weiter zu differenzieren und dient zur Ergänzung der in Modul B angesprochenen Themenbereiche.